Sonntag, 14. September 2008

Zuende

Die Team WM 2008 ist vorbei...

Die letzten beiden Wettkampftage waren Spannung pur, besonders bei den Männern. Nachdem sich Ant Williams vom Team Neuseeland ja bei Statik abgeschossen und damit sein Team aus dem Madallien-Rennen genommen hatte, brauchten die 'Orca Boys' (alle in Orca Anzügen...) noch eine gute Leistung für die Seele - die lieferte David Mullins, der gleich als erster am Start war und souverän mit 248m einen neuen Weltrekord in dem 18cm zu kurzen '25m' Pool tauchte. Ihm folgten Will Trubridge und Ant Williams, beide mit dem Motto: alles oder nichts - Will hatte einen Samba mit DQ bei 200m, Ant BO bei 210m - Team Neuseeland ist dieses Jahr definitiv aufs Ganze gegangen!

Mit den Kiwis entgültig aus dem Rennen sah es so aus als ob sich Griechenland sicher Gold holen würde, bis einer ihrer Taucher an der Oberfläche die Atemwege unter Wasser tunkte - einfach ein schusseliger Fehler, der die Griechen komplett aus den Medallien Rängen katapultierte. Daraufhin war der dritte Platzt offen für die Dänen oder Finnen - Dänemark lag knapp vorne, hatte aber den Nachteil, daß alle drei Atlethen vor dem letzten Finnen an der Reihe waren. Die Gelegenheit ließ man sich im Wikinger-Team nicht entgehen - es wurde ausgerechnet wie viele Punkte man braucht und der junge und noch Wetkampf-grüne Miko auf den Weg geschickt um dieselben einzuheimsen. Kleines Problem: seine beste Leistung bis dahin: 154m. Gebraucht wurden: 201m. Unglaublicherwiese tauchte er im Anzug (!) inklusive Kopfhaube (der Pool hat über 34°!!) und hörte einfach nicht auf bis er nach 202m das Protokoll absolviert hatte. Damit schlug Team Finnland Team Dänemark um vier Punkte - eine verdiente Bronzemedallie!

Die WM endete mit einer für die Zuschauer perfekten Choreagraphie im Kampf um die beiden ersten Plätze: Martin Stepanek tauchte auf Bahn A, Christian Maldame aus Frankreich auf Bahn B - wer als erster auftaucht, hat verloren. Zur Überraschung aller kam Martin knapp nach der 150m Wende hoch und kämpfte mit einem heftigen LMC, der ihn um ein Haar disqualifiziert hätte. Gleichzeitig erreichte Christian souverän die 174m und holte damit bei großem Jubel Gold für das französische Team. 

Bei den Frauen war natürlich von Anfang an klar, wer siegen würde - an den Russinnen kommt immer noch keiner vorbei. Team Kanada konnte nicht von seinem strikten Diät- und Kontakt- Regime profitieren, Mandy Rae überraschte alle Anwesenden mit einem Black Out und kostete das Team eine Silbermedallie. Die ging statt dessen an die USA, gefolgt von Japan mit Bronze.

Für uns war Dynamik noch mal erfolgreich: Ilka schaffte am ersten Tag trotz Aufregung 102m. Ich war als nächste dran - inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, zum dritten mal an dem Tag zu starten, den ich nicht bestellt hatte und freute mich auf den Kaffee danach! Mit Coach Sara lief die Vorbereitung schön entspannt, alles bestens, bis ich beim zweiten Flossenschlag wieder mal einen Krampf bekam - diesmal im Oberschenkel. Da ist auf einmal interessant, wenn man 85m angesagt hat: vorher kann man ja auf keinen Fall auftauchen! Wenn man dann schon in der Mitte ist, geht es ja auch noch bis zum Ende, da geht noch eine Wende...dann wurde es aber doch zu unangenehm und bei 114m hatte ich entgültig genug.

Kurz nach uns waren Martin und Ulli an der Reihe - Martin, den wir schon die ganze Zeit mit seiner Performance in Maribor aufgezogen hatten, beherrschte die kleinen Teufel die immer noch eine Wende machen wollen und machte bei 145m Schluß - es sah auf jeden fall unverschämt einfach aus, zumal er als ehemaliger Wettkampfschwimmer mit seinem Beinschlag ganz ohne Flosse genauso schnell schwimmt wie ich mit. Ich bin ja dafür, daß diese ganzen Kampfschwimmer in einer extra Kategorie starten, zusammen mit den Leuten die eine 15l Lunge haben...:-). Ulli rundete den Tag ab, mit seiner Badekappe in schwedischen Farben schaffte er ohne Schwierigkeiten 125m. Nachdem es an dem Tag einige roten Karten gab, waren wir erst mal froh alle weiß gesehen zu haben! Am Abend genossen Martin und ich die Tatsache, daß wir ab jetzt nur noch as Zuschauer dabei waren, mit einem Ausflug in die Camel Bar in Naama Bay - das erste Bier in sechs Wochen...dort trafen wir auf Freitaucher von verschiedenen Teams, die mit ähnlichen Gedanken ihre Camel Burger verschlangen.

In der Zwischenzeit mußten Richard und Barbara sich noch mit Reis und zerkochtem Gemüse am all inclusive Büffet abfinden - zumindest bis zum nächsten Abend. Barbara war als erste dran und wirkte auf Coach Anna deutlich weniger nervös als vor Statik - in Dynamik weis sie eben einfach, was sie kann. Dementsprechend locker schwamm sie auch sie 125m im unverwechselbaren Speedy-Gonzales Stil (die Sicherung an der Oberfläche mußte ganz schön Gas geben) und katapultierte das deutsche Frauenteam auf Platz vier in Dynamik. Mit unserem CW-Katastrophen Resultat hat es allerdings trotzdem nur zu Platz neun gereicht - na ja! Mit den Worten von Rob King aus den USA (dessen Team auch auf dem drittletzten Platz landete): "it could have been worse". Richard startete gecoacht von Martin, und servierte ein PB mit knapp über 100m - nachdem er mir sagte, er hätte da gerade erst zu kämpfen angefangen, denke ich daß von ihm in Zukunft noch etwas kommen wird - schließlich kämpft er in Statik für mindestens 2:30min! Drei weiße Karten reichten Martin, Ulli und Richard für Platz 15.

Am Abend wurde anständig gefeiert, zur äußerst kreativen Musikmischung des ägyptischen DJs...zur Zeit erholen sich noch die letzten Freitaucher von den diversen Katern bei Mangosaft in Dahab. Danach geht es wieder in kältere Länder...bis zum nächsten Mal!

Viele Grüße,

Anna & Team






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