Sonntag, 14. September 2008

Zuende

Die Team WM 2008 ist vorbei...

Die letzten beiden Wettkampftage waren Spannung pur, besonders bei den Männern. Nachdem sich Ant Williams vom Team Neuseeland ja bei Statik abgeschossen und damit sein Team aus dem Madallien-Rennen genommen hatte, brauchten die 'Orca Boys' (alle in Orca Anzügen...) noch eine gute Leistung für die Seele - die lieferte David Mullins, der gleich als erster am Start war und souverän mit 248m einen neuen Weltrekord in dem 18cm zu kurzen '25m' Pool tauchte. Ihm folgten Will Trubridge und Ant Williams, beide mit dem Motto: alles oder nichts - Will hatte einen Samba mit DQ bei 200m, Ant BO bei 210m - Team Neuseeland ist dieses Jahr definitiv aufs Ganze gegangen!

Mit den Kiwis entgültig aus dem Rennen sah es so aus als ob sich Griechenland sicher Gold holen würde, bis einer ihrer Taucher an der Oberfläche die Atemwege unter Wasser tunkte - einfach ein schusseliger Fehler, der die Griechen komplett aus den Medallien Rängen katapultierte. Daraufhin war der dritte Platzt offen für die Dänen oder Finnen - Dänemark lag knapp vorne, hatte aber den Nachteil, daß alle drei Atlethen vor dem letzten Finnen an der Reihe waren. Die Gelegenheit ließ man sich im Wikinger-Team nicht entgehen - es wurde ausgerechnet wie viele Punkte man braucht und der junge und noch Wetkampf-grüne Miko auf den Weg geschickt um dieselben einzuheimsen. Kleines Problem: seine beste Leistung bis dahin: 154m. Gebraucht wurden: 201m. Unglaublicherwiese tauchte er im Anzug (!) inklusive Kopfhaube (der Pool hat über 34°!!) und hörte einfach nicht auf bis er nach 202m das Protokoll absolviert hatte. Damit schlug Team Finnland Team Dänemark um vier Punkte - eine verdiente Bronzemedallie!

Die WM endete mit einer für die Zuschauer perfekten Choreagraphie im Kampf um die beiden ersten Plätze: Martin Stepanek tauchte auf Bahn A, Christian Maldame aus Frankreich auf Bahn B - wer als erster auftaucht, hat verloren. Zur Überraschung aller kam Martin knapp nach der 150m Wende hoch und kämpfte mit einem heftigen LMC, der ihn um ein Haar disqualifiziert hätte. Gleichzeitig erreichte Christian souverän die 174m und holte damit bei großem Jubel Gold für das französische Team. 

Bei den Frauen war natürlich von Anfang an klar, wer siegen würde - an den Russinnen kommt immer noch keiner vorbei. Team Kanada konnte nicht von seinem strikten Diät- und Kontakt- Regime profitieren, Mandy Rae überraschte alle Anwesenden mit einem Black Out und kostete das Team eine Silbermedallie. Die ging statt dessen an die USA, gefolgt von Japan mit Bronze.

Für uns war Dynamik noch mal erfolgreich: Ilka schaffte am ersten Tag trotz Aufregung 102m. Ich war als nächste dran - inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, zum dritten mal an dem Tag zu starten, den ich nicht bestellt hatte und freute mich auf den Kaffee danach! Mit Coach Sara lief die Vorbereitung schön entspannt, alles bestens, bis ich beim zweiten Flossenschlag wieder mal einen Krampf bekam - diesmal im Oberschenkel. Da ist auf einmal interessant, wenn man 85m angesagt hat: vorher kann man ja auf keinen Fall auftauchen! Wenn man dann schon in der Mitte ist, geht es ja auch noch bis zum Ende, da geht noch eine Wende...dann wurde es aber doch zu unangenehm und bei 114m hatte ich entgültig genug.

Kurz nach uns waren Martin und Ulli an der Reihe - Martin, den wir schon die ganze Zeit mit seiner Performance in Maribor aufgezogen hatten, beherrschte die kleinen Teufel die immer noch eine Wende machen wollen und machte bei 145m Schluß - es sah auf jeden fall unverschämt einfach aus, zumal er als ehemaliger Wettkampfschwimmer mit seinem Beinschlag ganz ohne Flosse genauso schnell schwimmt wie ich mit. Ich bin ja dafür, daß diese ganzen Kampfschwimmer in einer extra Kategorie starten, zusammen mit den Leuten die eine 15l Lunge haben...:-). Ulli rundete den Tag ab, mit seiner Badekappe in schwedischen Farben schaffte er ohne Schwierigkeiten 125m. Nachdem es an dem Tag einige roten Karten gab, waren wir erst mal froh alle weiß gesehen zu haben! Am Abend genossen Martin und ich die Tatsache, daß wir ab jetzt nur noch as Zuschauer dabei waren, mit einem Ausflug in die Camel Bar in Naama Bay - das erste Bier in sechs Wochen...dort trafen wir auf Freitaucher von verschiedenen Teams, die mit ähnlichen Gedanken ihre Camel Burger verschlangen.

In der Zwischenzeit mußten Richard und Barbara sich noch mit Reis und zerkochtem Gemüse am all inclusive Büffet abfinden - zumindest bis zum nächsten Abend. Barbara war als erste dran und wirkte auf Coach Anna deutlich weniger nervös als vor Statik - in Dynamik weis sie eben einfach, was sie kann. Dementsprechend locker schwamm sie auch sie 125m im unverwechselbaren Speedy-Gonzales Stil (die Sicherung an der Oberfläche mußte ganz schön Gas geben) und katapultierte das deutsche Frauenteam auf Platz vier in Dynamik. Mit unserem CW-Katastrophen Resultat hat es allerdings trotzdem nur zu Platz neun gereicht - na ja! Mit den Worten von Rob King aus den USA (dessen Team auch auf dem drittletzten Platz landete): "it could have been worse". Richard startete gecoacht von Martin, und servierte ein PB mit knapp über 100m - nachdem er mir sagte, er hätte da gerade erst zu kämpfen angefangen, denke ich daß von ihm in Zukunft noch etwas kommen wird - schließlich kämpft er in Statik für mindestens 2:30min! Drei weiße Karten reichten Martin, Ulli und Richard für Platz 15.

Am Abend wurde anständig gefeiert, zur äußerst kreativen Musikmischung des ägyptischen DJs...zur Zeit erholen sich noch die letzten Freitaucher von den diversen Katern bei Mangosaft in Dahab. Danach geht es wieder in kältere Länder...bis zum nächsten Mal!

Viele Grüße,

Anna & Team






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Donnerstag, 11. September 2008

Die finalen Ergebnisse in Punkten und Rängen

Female Results

RANK NATION CWT STA DYN TOTAL
1 RUS 205,0 205,4 186,5 596,90
2 USA 171,0 200,0 166,0 537,00
3 JPN 183,0 180,2 139,5 502,70
4 CZE 147,0 159,8 172,0 478,80
5 SWE 160,0 120,2 179,5 459,70
6 FRA 112,0 179,0 168,0 459,00
7 DEN 142,0 175,8 136,0 453,80
8 CAN 163,0 124,6 111,5 399,10
9 GER 51,0 169,0 170,0 390,00
10 SUI 84,0 136,4 128,0 348,40
11 UK 82,0 127,6 99,0 308,60

Male Results

NATION CWT STA DYN TOTAL
1 FRA 260,0 226,2 252,5 738,7
2 CZE 247,0 236,8 245,5 729,3
3 FIN 193,0 259,4 251,5 703,9
4 DEN 194,0 230,2 275,5 699,7
5 GRE 257,0 254,4 175,5 686,9
6 SWE 226,0 229,4 181 636,4
7 SLK 144,0 216,8 263 623,8
8 UK 182,0 206,4 222,5 610,9
9 JPN 128,0 226,6 246 600,6
10 SUI 193,0 121,8 204 518,8
11 RUS 167,0 216,2 124,5 507,7
12 NZ 206,0 175,8 124 505,8
13 ITA 150,0 196,6 136 482,6
14 SER 92,0 183,8 188 463,8
15 GER 64,0 199 186,5 449,5
16 USA 140,0 191,2 110 441,2
17 CAN 137,0 197,8 92,5 427,3
18 BRA 123,0 148 119 390,0

Kopiert von: DeeperBlue.com

Dienstag, 9. September 2008

Startzeiten für's Streckentauchen

DYN erster Tag, 10.09.2008

LaneWarmupTOPAP
IlkaA10:2511:1076
AnnaB10:3511:2085
UliB11:0511:50100
MartinB11:3512:20125
AnnaB10:3511:2085

DYN zweiter Tag, 11.09.2008

LaneWarmupTOPAP
RichardA10:5511:5099
BarbaraB10:5511:50100
Whoops, da hab' ich mich doch vertan bei der Startzeit für den zweiten Tag, hat aber alles geklappt. :) Drückt uns die Daumen! :)

Tag danach ist Tag davor...

Heute morgen bin ich aufgewacht und war mir gleich mal einer großen Erleichterung bewußt: Statik ist vorbei! Hurrah! Wie schon zuvor erwähnt, ist Statik ja nicht so sehr meine Disziplin. Am liebsten wäre ich am ersten Tag als erste gestartet, um es gleich hinter mir zu haben - aber wir haben ja schon bei CW gesehen, daß man immer das bekommt was man nicht bestellt hat!

Als erstes mußte am Sonntag also Barbara starten, die eigentlich lieber als letzte dran sein wollte. Trotz aller ihrer Sorgen über einen Transfer der möglicherweise nicht klappen könnte waren wir die ersten am Pool und konnten uns einen schönen Platz im Schatten aussuchen. Wenig später ging auch schin das Freitaucher-Gewusel los, mit Yoga, Massgen und Entspannungsübungen überall - dazwischen noch die Organisatoren, die versuchten ein paar widerspenstige Plastiktische im tiefen Ende zu versenken damit außer Dave Mullins (ca 197cm...) auch andere Athleten beim Eintauchen stehen können. Kaum fing Barbara mit ihrer Vorbereitung an, kam noch der Singsang von der Moschee dazu - glücklicherweise ist da ein Muezzin mit einer schönen Stimme und einem heilen Lautsprecher - das dient direkt zur Entspannung! Alles sehr athmospherisch im Abendlicht, wie man auf Richards Bild schön sehen kann.

Im Training war es uns gelungen Barbara von einer hochkomplizierten Serie abzubringen für die der Coach (ich!) einen Doktortitel in Mathematik gebraucht hätte und das ganze Ding auf ein einfaches Programm zu beschränken das nur 20min dauert. Damit war sie auch bestens vorbereitet und schön konzentriert, bis der Countdown auf einmal von "1:30" auf "00:30sek" sprang - einfach mal so 30sek ausgelassen!  Die Judges, die natürlich nicht  auf ihre Uhren schauen, ließen es einfach weiterlaufen, bis dann bei "5,4,3,2,1.." Athleten und Coaches anfingen zu schreien, inklusive Barbara. Da war es mit der Konzentration erst mal dahin! Die Situation wurde von Bill Stronberg gerettet, der das Mikrofon an sich riss und uns die korrekten "30sek.." gab. Jetzt hatte ich also dreißig Sekunden Zeit um den Streß wieder aus Barbaras Kopf zu bekommen - was sagen, was sagen - zehn Sekunden vor Official Top ist es mir dann eingefallen: "...Du bist gut vorbereitet". Das hat zum Glück gewirkt und obwohl Barbara sich 4:40 vorgenommen hatte, kann sie unter den Umständen mit einem sicheren Ergebnis von 4:25 wirklich zufrieden sein!

Martin war als nächster dran - mit einer speziellen Variante seine Anzug Hose zu tragen (ich habe irgenwo ein Foto....) damit die Beine Auftrieb haben ohne das es zu heiß wird, konnte er sich trotz 34° im Pool auf ein gutes Ergebnis vorarbeiten. Besonders spannend zu sehen war Dave Mullins aus Neuseeland, der unter dem großen Druck des vermasselten Tieftauchens einen unglaublichen Kampf hinlegte - als Coach Will Trubridge ihm bei 7:40 sagte er solle hochkommen, schüttelte er den Kopf - Nein, bleibe noch unten! - und war sauber bei 8:11. Damit sah es so aus als ob die Neuseeländer wieder vorne mitspielen würden. Für die deutschen Männer beendete Ulli den Tag mit über sechs Minuten - keine Ahnung, wie er das macht, zumal er in dem Badewannen-Pool im 3mm Anzug mit der Kopfhaube getaucht ist - er sagt, er sei das eben so gewohnt aber es wäre doch ein bischen warm gewesen!

Am zweiten Tag waren dann Ilka, ich und Richard an der Reihe. Ich habe mich von Team Kanada beeinflussen lassen und Diät als Trainingsmethode eingesetzt: schon seit Samstag nur Frühstück und etwas Abendessen, so etwas wie Reis mit grünen Bohnen und Gurken - sehr aufregend das Leben eines Apnoetauchers! Gestern gab es nur etwas Joghurt mit Obst um acht Uhr Morgens, dann nix mehr. Ich hatte Sara Campbell als Coach dabei, meine Trainingspartnerin vom letzten Jahr, um Richard Zeit für seine eigene Vorbereitung zu geben. Sara und ich sind zum Glück ein gut eingespieltes Team aber sie war genauso erstaunt wie ich als sie mir die fünf Minuten ansagte und ich mich noch immer gut fühlte! Da gingen mir auf einmal alle möglichen guten Ideen für neue Bestzeiten durch den Kopf, aber dann schaltete sich doch die Vernunft ein und ich bin mit 5:08 extrem zufrieden. Nix essen ist für mich wohl das Zauberwort!

Ilka hatte sich das Ohr gut zugeklebt und den perfekten Moment zum auftauchen abgepaßt - auch für sie eine neue Bestzeit, wirklich toll gerade nach dem Schreck beim Tieftauchen! Als letzter war Richard an der Reihe, der diesmal weniger nervös schien als sonst und schon eine besondes gute Vorberietung hatte - bei ihm scheinen die C02 Tabellen die wir im Training absolviert haben wirklich zu wirken. Seine Kontraktionen kamen im Wettkampf bei ca 3:25 - damit war klar, daß er sicher über fünf Minuten liegt. Ich habe mir noch alle Mühe gegeben ihn durcheinander zu bringen indem ich ihm statt "5:30" anscheinend "4:30" angesagt habe! Meine Entschuldigung ist das ich a) blond bin und b) gerade 5min Luft angehalten habe. Na ja, vielleicht hauptsächlich blond....er hat sich zum Glück nicht wirklich von mir stören lassen und mit 5:42 die Ergebnisse des deutschen Teams schön abgerundet.

Spannend ist es jetzt wieder, da Ant Williams aus Neuseeland einen dicken BO hatte - er fiel nach vorne und schlug auch noch mit dem Mund auf den Beckenrand. Zum Glück sind alle Zähne noch drin, nur auf die Zunge hat er sich dabei gebissen. Die meisten Punkte in Statik holten sie Finnen mit drei mal 7min+ - beeindruckend!

Jetzt muß ich schnell zum Dynamik Training - Tag danach ist Tag davor...

Drückt uns weiter die Daumen!

Montag, 8. September 2008

Ergebnisse Statik, zweiter Tag

Hahah!

Voller Stolz präsentieren wir drei weiße Karten:

Ilka: 4:32 (PB!)
Anna: 5:08 (PB!)
Richard: 5:42 (PB im Wettkampf)

Das sieht doch ganz gut aus, finde ich. Die Kiwis haben wir so gut wie in der Tasche, nachdem Ant Williams es leider ein wenig übertrieben hat, und eine Rote Karte für Blackout kassieren musste. Sehr schade, ich hätt's ihm gewünscht, wo er mir doch seine alte Flosse zu 'nem guten Preis verkauft hat.. - naja, okay, auch ohne die Flosse.

Morgen haben wir dann den Pool für's Dynamic Training von zwölf bis
eins, und danach gibt's die Ansagen.

:)

Richard & Team

Sonntag, 7. September 2008

Die TOPs

Vielen Dank an Sebastian, der die offizielle Startliste fotografiert und ins Netz gestellt hat!

Hier sind unsere Startzeiten

Heute:
Barbara: 7.9. 18:00 Uhr, Coach: Anna - RP 4:25
Martin: 7.9. 19:20, Uhr, Coach: Barbara - RP 4:49
Ulli: 7.9. 20:16 Uhr, Coach: Ilka - RP 6:04

Morgen
Ilka: 8.9. 18:00 Uhr, Coach: Ulli
Anna: 8.9. 18:14 Uhr, Coach: Sara Campbell
Richard: 8.9. 19:34 Uhr Coach: Anna

Samstag, 6. September 2008

Statik in all ihren Formen

Es ist immer noch heiß, die Nachwehen der Constant Weight Tage sind vergangen und das Statik Training hält Einzug in unser aller Leben.
Es wird gehungert - Team Kanada isst nur noch zum Frühstück - oder wenigstens ein bisschen weniger gegessen und sehr viel geruht.
Naja. Vielleicht nicht sehr viel...
Und das alles scheint auch was zu bringen. Beim Training heute früh um halb sieben sah Anna's Training sehr gut aus, wie gestern auch schon. Barbara hat eine schöne, knackige Aufwärmroutine gefunden. Martin, gerade erst angekommen, legt beim ersten Training mal auf die Schnelle fünf Minuten hin, nachdem er vorher eine CO₂ Tabelle ausprobiert hat wie ein ganz großer. Und gestern hat Anna mich zu einer ausgesprochen schönen persönlichen Bestzeit von 6:03 gecoacht. (yay!)
Wo alle gerade sehr ernst dabei sind, sich völlig zu entspannen und das Magenknurren zu überhören, da wird die Stimmung schon schnell mal leicht gedrückt. Da ist es doch ein ganz großer Einfall von Sebastian Näslund - seines Zeichens Coach des Schwedischen Teams - eine Team - Relay - Static competition auszurufen. :-D Großer Jubel von allen Seiten und auf die schnelle haben sich gestern Abend sechs Teams à drei Athleten gefunden, um einander das Luftanhalten schwer zu machen.
Team Relay Static ist eine wahre Team-Disziplin. Es gilt, der Reihe nach möglichst lange die Luft anzuhalten, wie beim Staffellauf, wobei immer einer der Athleten unter Wasser sein muss. - Es ist dabei den anderen Athleten nicht erlaubt, gegnerische Taucher zu berühren - es sei denn zufällig, da kann man natürlich nix machen. Damit ist die Liste dessen, was verboten ist, aber auch schon fertig.
Der Erfindungsreichtum der Teams, wie man die anderen in ihrer Statik stören könnte, ist schon beeindruckend. Da werden unflätige Beleidigungen in Ohren geflüstert und Wellen geschlagen und generell brechen Aufruhr und Chaos über den Pool herein. Hier möchte ich Anna nochmal Dank aussprechen, die mich wie eine Löwin vor den Tschechischen Mädels bewacht hat, die sich mich als Opfer ausgesucht hatten. (siehe vorne im Bild)
Und großer Respekt gebührt den Finnen (Im Bild direkt hinter Anna), die als Sieger aus dem Turnier hervorgegangen sind. Obwohl zum Ende sogar das Berührverbot aufgehoben wurde, hat es doch einiger sehr intensiver Zuwendung bedurft, ihren Letzten Mann zum Auftauchen zu bewegen. :-*

Nur die Kanadier und Amerikaner durften sich nicht überanstrengen - mein Aufrichtiges Beileid zu einem so - äh - disziplinierten Coach

Die Ansagen für den Wettkampf morgen Abend sind gemacht und die Startzeiten werden hoffentlich noch heute Abend veröffentlicht. Insgesamt sind wir sehr guter Dinge.

Grüße aus Sharm!

Richard & das Team

Freitag, 5. September 2008

Ergebnisse

Die Ergebnisse von Gestern mussten etwas warten, weil wir abwarten wollten, was der Arzt sagt. :(
Punktemäßig haben wir ein wunderschönes neues PB von Uli, der seine 57 Meter locker gemacht hat und sich eine saubere weiße Karte von den Judges abgeholt hat. Ilka hatte nicht so viel Glück dieses Mal. Unter Sara Campbells Coaching konnte sie sich recht gut aufwärmen, hat dann aber beim Wettkampf ein Stück zu viel Tempo gemacht und sich in 30 Meter Tiefe einen Riss im Trommelfell geholt. Gute Sache, dass sie da sofort umgekehrt ist. Kein Tauchgang ist schließlich ein Ohr wert, oder?
Im Team Schweden wird sowas anscheinend aber anders gehandhabt. Weine, seines Zeichens der Verrückte im Bunde der Schweden (die Position, die Lotta bei den Schwedischen Frauen inne hat) hatte auch Probleme beim Druckausgleich und hat sich auch ein perforiertes Trommelfell eingeheimst. Ihm scheint es aber haufenweise Wasser ins Gehirn gespült zu haben: Er ist erleichtert (da jetzt ja kein Druckausgleich mehr nötig war) weitergetaucht, hat sich das Tag geholt und eine Weiße Karte zu sehen bekommen.
Wir sind uns nicht ganz einig, ob es jetzt an der Zeit wäre, für Wettkämpfe neben Tauchtauglichkeit, auch  Zurechnungsfähigkeit vorauszusetzen.

Weiter geht's mit Statik am Siebten.

Donnerstag, 4. September 2008

Windig, aber wir haben ja Ramona

Zugig ist es allemal hier, sowohl unter als auch über Wasser, aber wir haben ja Ramona, die uns bisher zuverlässig über Wasser gehalten hat und sicher auch bei der Statik treue Dienste leisten wird. Ergebnisse gibt's heute Abend. :)

Mittwoch, 3. September 2008

Ein paar kleine Probleme....

Also jetzt möchte ich mich mal offiziell beschweren. Ich habe dieses Wetter nicht bestellt - weder letztes Jahr noch jetzt. Bei der Lieferung ist etwas schiefgegangen: ich bin mir sicher, der Wind und die Riesenwellen sollten an die Wind- und Kitesurfer in Dahab gehen. Ich nehme mal an, daß die auf unserem flachen, ruhigen Wasser sitzen und sich genauso fragen was das soll...wir erwarten, daß das bis morgen in Ordnung gebracht wird!

Tja, so sieht es aus bei der WM in Sharm. Barbara hat heute Morgen als erste den Wettkampf eröffnet und ihre 12 Punkte für uns geholt - danach war das "Ohr zu" wie sagte, also lag sie mit ihrer Ansage genau richtig! Im Anschluß an ihren Tauchgang konnte sie dann Richard zur Seite stehen, der vielleicht ein kleines bischen das Nervenzittern hatte. Aufwärmen lief wohl gut, alles bestens bis 30sek vor official top auf einmal der Schnellauslöser an seinem Lanyard schnell auslöste und das Ding sich schon mal auf den Weg nach unten machte. Sicherheitstaucher Patrick Boullion konnte den voreiligen Lanyard zum Glück noch einfangen und sogar noch rechtzeitig wieder an Richards Handgelenk befestigen - die Hektik Sekunden vor dem Start war dann aber doch zu störend und bei 30m Schluß mit Druckausgleich. Schade für Richard, der die 52m eigentlich im Schlaf tauchen kann!

Die letzte Deutsche heute war ich - leider! Da ich schon seit drei Tagen ägyptischen Yalla-Yalla Durchfall habe, wäre es günstiger gewesen noch einen Tag auszuruhen. Es ist wie mit dem Wetter: was immer man bestellt, man bekommt das Gegenteil! Morgens war ich wie immer gut aufgeregt - das ist normal und verschwindet zum Glück in dem Moment in dem einer "...three, two, one, official top!" zu mir sagt. Vor allem Fisch-Schwimmring-Coach Ramona leistete mir gute Dienste und ich konnte mich trotz Monsterwellen in den Minuten vor dem Start gut entspannen. Kaum abgetaucht, waren alle Nerven weg, alles lief einfach wunderbar - entspannt, schnell genug, ein riesen Mouthfill. Gerade war ich also so richtig schön im freien Fall, als ich auf einmal einen fiesen Wadenkrampf bekam - bei 25m auf dem Weg nach unten! Vor Schreck kam mir gleich mal der Mouthfill abhanden. Ein kleines bischen konnte ich mir noch wiederholen - bei 55m war aber auf jeden Fall Schluß mit Druckausgleich und mein Krampf und ich mußten uns auf den Weg nach oben machen. Immerhin ein paar Punkte für das Team, aber auch für mich schade!

Probleme gab es nicht nur für Team Deutschland. Bei den Briten schaffte es Liv Phillip trotz zerbrochener Monoflosse aus 59m wieder an die Oberfläche, wo sie aber leider kurzzeitig abtrat - sicher erschwert durch den Wellengang. Will Trubridge vom Team Neuseeland, der mit 86m den Weltrekord ohne Flossen hält, mußte heute zwei Meter zu früh umdrehen (bei 88m...), genau wie Guillaume Nery (98m) und diverse andere. Beeindruckend waren Mandy Rae Cruikshank mit 80m, sowie Manolis Giankis vom griechischen Team, der lockere 100m hinlegte - von ihm wird man sicher noch mehr hören! Besonders gut läuft es auch für Jesper Stechmann aus Dänemark, der seine Angst vor der Tiefe verloren hat und bei 70m noch Druckausgleich machte - bald wird im dänischen Team wieder einen richtig tiefen Freitaucher geben. Die Dänen haben übrigens auch einen besonders gute Auftriebshilfe: vier leere Plastikflaschen, mit Klebebamd zu einem Floß verarbeitet...

Favoriten sind nach wie vor die Neuseeländer, aber der Kampf um den zweiten Platz  wird enorm spannend - angeblich liegen alle drei Griechen bei Statik um die sieben Minuten. Auch die Frauenteams kämpfen hart um den zweiten Platz: Anwärter sind Team Frankreich, Team Dänemark, Team Schweden und vielleicht auch die Tschechinnen. Den Sieg wird den Russinen mit Natalia Molchanova, Natalie Avschenko wohl keiner streitig machen.

Die tiefsten Ansagen für Morgen sind Natalia Molchanova  mit 85m,  Ryuzo aus Japan mit 100m und Dave Mullins aus Neuseeland mit 104m.

Ausserdem sind Ulli und Ilka an der Reihe - bestell doch einer mal das richtige Wetter!

Gruß aus Sharm,

Anna

Dienstag, 2. September 2008

Es wird Ernst!

Heute war das letzte offizielle Training. So wie sich das zu einem richtigen Wettkampf gehört, verhält sich das Wetter zur Zeit ganz und gar ungewöhnlich, mit viel Wind und hohen Wellen. Das sorgt auf jeden Fall für Spannung kurz vor dem Abtauchen – immer wenn man gerade tief luftholen will, schwappt einem eine Wasserwand ins Gesicht. Das deutsche Team hat zum Glück Verstärkung bekommen: ein bunter Gummifischring Namens Ramona (Schwester von Ramone, dem Ring des englischen Teams) wird uns im Wettkampf helfen, an der Oberfläche schön entspannt zu bleiben. Fotos folgen!

Nach dem Mittagessen mußten dann entgültig die Ansagen gemacht werden. Das deutsche Team hat folgendes vor:

Barbara Jeschke: 12m
Ilka Michaelis: 36m
Anna v. Boetticher: 60m

Richard Wonka: 52m
Ullrich Wulff: 57m

Kaum hat man den Zettel in den Kasten gesteckt, fangen die Nerven an zu flattern! Im Training lief es gemischt, aber alle sind im Grunde zuversichtlich ihre Tiefe zu erreichen. Ulli tauchte gestern ohne Schwierigkeiten auf 54m und bekam dort auch noch den Druckausgleich hin, also hoffen wir auf eine neue persönliche Bestleistung für ihn mit 57m. Richard war zwar schon bei 58m im Training, kämpft zur Zeit aber mit dem Mouthfill und geht lieber auf Nummer sicher – die 52m macht er im Schlaf! Bei den Frauen hat Barbara uns versprochen trotz eines Ohres, das immer noch den Ausgleich verweigert, 12 Punkte beizusteuern. Ilka mußte sich heute noch an die Wellen gewöhnen (in Hemmoor ist es zwar kalt und dunkel, dafür aber ruhig!), aber wenn sie sich Morgen für die 36m genug Zeit nimmt, hat sie auf jeden Fall alles im Griff. Ich habe im Training die 55m Wand durchbrochen und zweimal die 60m besucht – alles bestens, bis auf den bösen Krampf, der mich beim letzten mal in der Tiefe überrascht hat! Wenn ich den weglassen kann, wird alles gut....

Die Athleten tauchen auf zwei Tage verteilt – Barbara, Richard und ich sind Morgen dran, gefolgt von Uli und Ilka am Donnerstag. Die tiefsten Ansagen für Morgen sind drei mal 100m: Martin Stepanek, Weltrekordhalter Guillaume Nery und Manolis Giankos aus Griechenland. Tiefste Frau ist Morgen Mandy Rae Cruikshank aus Canada, mit 80m.

Drückt uns die Daumen!

Gruß aus Sharm,
Anna

Ruhetag

Ein Tag vor dem ersten offiziellen Wettkampftag ist etwas Ruhe eingekehrt in den Hotels und viele konzentrieren sich aufs Rumlümmeln und lecker Sachen essen - oder eben Blog schreiben. :)
Die Einen oder Anderen, allen voran die hardcore Teams Kanada und USA trainieren auch heute noch - was aber das Deutsche Team nicht beeindrucken kann: Wir haben heute auch Uli und Ilka im Wasser. Uli hat gestern, am zweiten Trainingstag, erst mal seine Jahresbest-Tiefe getaucht und ist zuversichtlich, das heute und im Wettkampf noch steigern zu können. Zwischen zwei und drei Uhr heute Nachmittag werden wir unsere Tiefen ansagen, und dann wird sich herausstellen müssen, ob Poseidon uns wohlgesonnen ist.
Interessant finde ich den Team-Modus der Kanadier: Vier Athlethen sind angereist und es stellt sich erst nach dem Training, am Vortag des Wettkampfes heraus, wer von den Vieren es ins Team schafft, oder, um es mal von der anderen Seite zu betrachten, wer nur gekommen ist, um auf der Ersatzbank zu sitzen. - Leistungsdruck? Ach, woher!
Die Planung der Trainings- und Ruhetage hat sich auch als nicht trivial herausgestellt. Es kursieren verschiedene Theorien, wie sich die Athleten auf die beiden Wettkampftage verteilen:
  • Erst die Damen, dann die Herren?
  • Alle zusammen und die weniger tiefen Tauchgänge finden am ersten Tag statt?
  • Die beste Theorie bisher fand ich, dass die Angekündigten Tauchgänge nach Tiefen sortiert werden, und dann abwechselnd den beiden Wettkampftagen zugeordnet werden sollten. - Klasse. :)
  • ...
Nur, was jetzt tatsächlich stattfinden wird ist nicht ganz klar, darum planen die meisten so, dass sie mindestens einen Ruhetag (heute) vor dem Wettkampf haben., eventuell aber auch zweie. Vor allem für uns, die wir vermutlich im unteren Mittelfeld Ankündigen werden, ist das etwas unsicher, aber ich persönlich hätte auch kein Problem, zwei Tage lang auszuruhen. - Damit könnte ich mich schon abfinden.
Insgesamt ist es eine lustige Mischung aus Nervosität des Wettkampfes wegen und heiterem Socialising, weil man so viele bekannte Gesichter mal wieder sieht und endlich Leute kennen lernt, mit denen man schon lange über's Netz Kontakt hatte... Auch die Kontakte zwischen den Teams sind gemischt, wobei der vorherrschende Ton super nett ist. Man zeigt einander Entspannungstechniken und tauscht Trainingstipps aus, probiert anderer Leute Ausrüstung aus und hilf einander, wo man sich nicht selbst ins Bein schneidet. Schon ein Klasse Haufen, die Freitauch-Elite. ;)
Hier will ich mal ganz besonders Manolis Giankos vom Team Griechenland erwähnen: Mal abgesehen davon, dass er ein ganz Großartiger Kerl ist, hat er mir fürs Tieftauchen sogar seinen Schwimmanzug geliehen! Es ist - für mich - zu heiß für Neopren, da kommt sowas wie gerufen. Diese Dinger sind echt super und deutlich besser als das Lycra-Oberteil, das ich bis vorgestern zum Training anhatte.

Jetzt ist aber mal gut, ich muss gleich wieder ausruhen und 'nen Film anschauen oder so. ;)